Sophia Beli
Autorin

Verlagssuche und Zurückweisung

Als ich mit meiner Persönlichkeitsentwicklung begonnen habe, begann ich mich zum ersten Mal mit meinen Werten und Zielen auseinanderzusetzen. Für mich sind die Ziele mein Kompass im Leben, die mir die Richtung zeigen, wohin ich möchte. Meine Werte sind die Art, wie ich dorthin komme. Dabei hat es etwas gedauert, bis ich verstanden habe, dass sich meine Werte niemals gegenseitig ausschließen, sondern unterstützen.

Verlagssuche

2021 habe ich begonnen, meine Ziele zu definieren. Das ist vier Jahre her. In dieser Zeit habe ich viele Entscheidungen gefällt, mich aber nicht wirklich von der Stelle bewegt. Ich habe zwar Bücher geschrieben, aber habe mich dennoch nicht getraut, damit an die Verlage zu treten und eines davon ihnen anzubieten.

Klar, mit einem zweiten Band einer Reihe muss ich nicht unbedingt versuchen, einen Verlagsvertrag zu bekommen (zumindest denke ich das). Aber irgendwie habe ich die ganze Zeit gezweifelt. Wieso?
Warum habe ich mich nicht getraut? Habe ich nicht an meine Bücher geglaubt? Oder hatte ich Angst, zurückgewiesen zu werden?

Heute weiß ich es nicht mehr. Ehrlich, keine Ahnung.

Mittlerweile habe ich ein Buch geschrieben, mit dem ich mich bei Verlagen beworben habe. Ich bin also gesprungen und habe es gewagt.

Ich war voller Aufregung, voller Hoffnung und auch mit so viel Sicherheit im Herzen. Vermutlich belächelst du jetzt meine Naivität. Schließlich wollen so viele Autoren in einem Verlag veröffentlichen.

Inspirierende Menschen

»Umgib dich mit Menschen, die dir guttun.«

Zu Beginn des Jahres 2025 habe ich mich beim PAN-Verein angemeldet und bin seitdem ein Mitglied eines Netzwerkes für Phantastische Autoren. Dort stolperte ich über einen Autorenstammtisch in meiner Nähe.

Puh, auch wenn ich gern alle Menschen in meiner Umgebung anquatsche – sehr zum Leidwesen meiner Kids –, fand ich zunächst immer Ausreden, wieso ich nicht dorthin gehen KONNTE. Ja klar.

Aber ich habe mich getraut. Juchu! Was für ein Erfolg.

Dort habe ich wirklich ganz tolle Menschen kennengelernt. Sie sind sehr unterschiedlich – wie wir alle. Aber für mich war es so spannend, mit diesen Autor:innen zu sprechen und ihren Werdegang zu entdecken.

Es dauerte keine Woche. Gut, es half, dass ich das Buch bereits geschrieben hatte. Aber jetzt kommt der Moment, als ich gesprungen bin. Ich habe ein Exposé fertiggestellt und es dann verschickt.
Ich habe mich gefeiert. Tue ich übrigens immer noch.

Doch es dauerte nicht lange, bis die Stimme des Zweifels kam. »Ist das Buch wirklich gut genug?« »Schreibe ich überhaupt gute Bücher?« »Und wenn niemand die Geschichte mag?«

Irgendwann kam dann eine andere Art der Überlegung hinzu: »Na ja, ich mag die Geschichte.« Reicht das nicht?

Teilweise. Für die Geschichte und das Buch an sich schon. Da würde ich rufen: »Ja, natürlich reicht das.« Aber es reicht eben auch nicht, wenn man damit Geld verdienen möchte. Es reicht nicht, wenn man so viele Stunden das Buch geschrieben hat, immer wieder daran gepfeilt und Änderungen vorgenommen hat, bis es passte.

Dann kam die erste E-Mail

Ich hatte die Kids noch nicht einmal zur Bahn gebracht, als ich die Mail vor sieben Uhr morgens las.

Natürlich meldete sich die Stimme und flüsterte: »Siehst du, hab ich es nicht gesagt?«

Dabei wollte ich doch total euphorisch an diesem Tag mit dem neuen Buchprojekt weitermachen. Diese Idee, die sich schon seit Wochen in meinem Kopf geformt hatte.

Doch wo war die Freude hin? War mit dem Eingang der E-Mail mein Vertrauen in mich, meinen Weg und mein Können verschwunden? Was war mit der Arbeit in mein Mindset? Alles umsonst?

Ich ging in die Stille, fokussierte mich wieder auf meine Ziele und Werte. Aber die Frustration blieb.

Daher entscheid ich mich, nicht an dem neune Buchprojekt zu arbeiten. Es war nicht der richtige Zeitpunkt. So arbeitete ich Tage an dem Blog, gestaltete die Homepage und veränderte viele Sachen.

Brachte es mich meinem Ziel näher? Nicht wirklich. Aber ich denke, ich brauchte die Zeit, um wieder mehr an mich zu glauben, mein Vertrauen zu finden und nochmals einen Blick auf den Kompass zu werfen?

Was will ich und wie erreiche ich mein Ziel? Und noch viel Interessanter: Was hält mich davon ab, es zu erreichen? Und damit taten sich wieder ganz neue Dinge auf, die ich nach und nach auflöse, während ich das neue Buchprojekt schreibe. Denn mittlerweile weiß ich wieder, warum ich schriebe. Mein Grund ist so simpel und doch so bedeutend. Ich liebe es. Das ist mein Grund. Die Geschichten fließen einfach aus mir heraus …

Treffen mich Zurückweisungen also nicht? Doch klar, aber meine Arbeit kann nicht allen Menschen gefallen. Ich bin weit davon entfernt, perfekt zu sein. Aber ich LIEBE, was ich tue. Und ich denke, dass man das in meinen Büchern spürt.

Wann hast du zum letzten Mal etwas getan, das du wirklich liebst? Bei dem es dir egal ist, was andere darüber denken ...

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Wenn man sein Ziel kennt, dann lässt man sich auch nicht von ersten Rückschlägen abschrecken. Wir haben alle diese Stimme in uns, die uns antriebt, weiter zu machen. Aber viel zu oft hören wir auf die Angst, die uns dazu rät, uns selbst vor dem nächsten Schmerz zu schützen. So wie es Rees in seiner Geschichte erlebt hat ...

Die Sanftmut des Wolfs


Ist das nicht auch ein Grund, nochmals in die Vergebung einzutauchen? Wie ich dabei vorgehe, erfährst du hier:

Vergebung